Vom Sinn und Unsinn der Grenzen

„Wir überschreiten Grenzen, grenzenlos über Grenzen
On dépasse les frontières, on fait tomber les barrières
Grenzgänger, on est des frontaliers
Le rap le langage, les mots les bagages

Grenzgänger*
Refrain aus dem Song der deutsch-französischen Band ZWEIERPASCH

 

Saarbrücken, rive gauche, 22.01.2022 (Deutsch-Französischer Freundschaftstag), Foto: Alexander Dony

Vorab

Grenzen gibt es schon sehr lange. Sie verändern sich und verschieben sich. In unseren Köpfen bestehen teilweise alte Grenzen weiter. Der vorliegende Artikel beschäftigt sich mit der Frage, wo der Begriff Grenze herkommt und welche Arten von Grenzen es gibt. Er schaut auf skurile Grenzverläufe und auf die Grenzwahrnehmung während der Corona-Pandemie. In einer kritischen Analyse lädt er zu einer anderen Betrachtungsweise des Phänomens Grenze ein.

Saarbrücken, Landtag, 22.02.2022 (Deutsch-Französischer Freundschaftstag), Foto: Alexander Dony

Die Großregion Saarland-Lothringen-Rheinland-Pfalz-Wallonien besteht aus fünf Teilgebieten, aus vier souveränen Staaten, hat drei (Amts-)Sprachen und zwei große Kulturen. Dennoch bildet sie ein einheitliches Kooperationsgebiet. Wo verlaufen die Grenzen zwischen diesen Gebieten, Sprachen, Kulturen und wie wurden und werden diese von ihren Bewohnerinnen und Bewohnern wahrgenommen? Was bedeutet der Begriff Grenzen, welche Arten von Grenzen gibt es, welche Funktionen erfüllen sie und welchen Stellenwert nehmen sie in Europa ein? Und wie stellen sich die Menschen „die Grenze“ vor?

Ich habe skurrile Grenzverläufe untersucht und mich mit der Wahrnehmung „der“ Grenze im Verlauf der Corona-Pandemie befasst. Aktuelle Zeitungsberichte, aber auch Ergebnisse der Border Studies (Universität der Großregion) sind hier ebenso eingeflossen wie eigene Beobachtungen.

Goldene Bremm/Brême d’or, Grenzübertritt zwischen Saarbrücken und Forbach. Foto: Alexander Dony im Sommer 2021

Begriff, Arten, Funktionen

Ein Staat, eine Region, eine Stadt definiert sich über Differenzierung oder Abgrenzung zu seiner Umwelt. Dadurch wird die Komplexität der Lebenswelt reduziert. Diese selektive Wahrnehmung ist notwendig, um die Welt in ihrer Gänze zu erfassen, ohne sich dabei zu überfordern. Im Völkerrecht ist die Grenze eine Trennungslinie zwischen Nachbarstaaten. In der Soziologie und Grenzraumforschung ist sie weitaus mehr, nämlich eine Barriere, die Raumeinheiten und Systeme ebenso umfasst wie trennt und die nur unter bestimmten Bedingungen überwunden werden kann. Wird die Grenzziehung zuerst als sozialräumlicher Ordnungsprozess verstanden, so wandelte sich im Laufe der Zeit die Bedeutung. Aus der Landmark (Grenzgebiet) wurde eine Grenzlinie.
Das Wort „Grenze“ leitet sich von dem slawischen Granica ab. Es meint eine lineare Grenze im Gegensatz zu dem eher räumlich ausgedehnten Grenzbegriff im Englischen –  border, boundary – oder im Französischen – limite, frontière, confin – und im Spanischen – frontera, límite, confín, margen.

Bereits im römischen Privatrecht finden sich die Begriffe finis und limes, die die Abgrenzung der Bereiche zweier Besitzer bezeichnen.
Im Lateinischen finden sich weitere Grenzbegriffe:

  • limen – Grenzweg
  • limes – Reichsgrenze
  • finis – Grenze eines Territoriums
  • fines – von Grenzen eingeschlossene Fläche
  • terminus – Grenzrain, Trennung von Besitz
  • termini – Grenze, Mark
  • confinium – Grenzstreifen
  • frons – Stirnseite, vordere Schlachtreihe

Mit der Zeit wandelt sich die Bedeutung der Begriffe: Die französische frontière als Staatsgrenze war ursprünglich stark militärisch konnotiert.
Im Englischen steht der Begriff frontier eher für die Eroberung und Siedlungskolonisation des amerikanischen Westens. Für die Staatsgrenze hat sich der Begriff boundary oder border durchgesetzt.

Ein neuartiger philosophischer Betrachtungsansatz der Grenze stammt aus der Politik der Bewegung (kinopolitics). Darunter versteht man die Theorie und Analyse sozialer Bewegung. In dieser Theorie wird der border-Begriff weiter differenziert:

  • mark = Wendepunkt im kontinuierlichen Fluss (aggressiv/offensiv)
  • limit = Weg, der durch mark zurückliegt (defensiv)
  • boundary = Filter, der (Re)Zirkulation/Passieren ermöglicht
  • frontier = „moving zone of settlement“, interner und externer Prozess der Trennung, ausgeübt durch eine Kolonialmacht

Diese Elemente der border herrschen in unterschiedlicher Qualität und Quantität vor und hatten historisch ihre Hoch- und Tiefpunkte.

Grenzen entstehen im Spannungsfeld von Interessen. Staatsgebiete wurden künstlich festgelegt, man instrumentalisierte Gefühle und konstruierte Mythen, um die Besonderheiten einer sozialen Gruppe herauszustellen oder über die Grenze eine „Identität“ zu konstruieren, obgleich Grenzen so genau gar nicht festzumachen sind.

Gerade die Willkürlichkeit, mit der Grenzen gezogen werden, führt zu einer ambivalenten Deutung, die trennende und verbindende Wirkungen der Grenze zusammenfassen. Die Grenze kann also geschlossen oder offen sein, wichtig ist eine gewisse Durchlässigkeit. Diese Vereinigung von trennenden und verbindenden Qualitäten bringt zahlreiche Problemstellungen für die Akteure in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit vor Ort mit sich. Diese Probleme sind keine Hindernisse, und so wird die Grenze gerade von den grenzüberschreitenden Akteuren mehr als Brücke und weniger als Trennlinie wahrgenommen:

Die Grenze ist eine konstruierte Barriere linearer oder zonaler Natur (Saum, Zone), die Raumeinheiten sowie Systeme zugleich zusammenhält und trennt – einschließt wie ausgrenzt – und nur unter bestimmten Bedingungen gemäß der Qualität der Grenze überwunden werden kann.
Frédéric Siebenhaar, Die grenzüberschreitende Kooperation im PAMINA-Raum, Magisterarbeit 2008

Wie bereits angedeutet, kann man von linearen Grenzen zwischen Nationalstaaten, die administrative und juristische Räume voneinander trennen, sprechen und von eher räumlichen, punktuellen und ausgedehnten Grenzverläufen, die nicht linear verlaufen. Hier handelt es sich um kulturell-zivilisatorische, sprachlich-ethnische, ökonomische, soziale oder konfessionelle Grenzen. Eine andere Betrachtungsweise unterscheidet zwischen horizontalen Grenzen, die Territorien, und vertikalen Grenzen, die administrative, fiskalische und ideologische Räume festlegen. Grenzen sind auch Bestandteil identitätspolitischer Forderungen, z.B. wenn sich nationale Identitäten bewusst abgrenzen möchten. Das kann zum Hemmnis für Integration und Kooperation werden. Natürliche Grenzen – wie Berge oder Flüsse – stehen politischen Grenzen gegenüber, wo sich Grenzverläufe in Zäunen, Grenzposten … materialisieren. Die territoriale Grenze zwischen einzelnen Nationalstaaten und Verwaltungsregionen wird durch eine symbolische, metaphorische Funktion erweitert. Im Grenzbegriff sind verschiedene Möglichkeiten enthalten, von der Ordnungsfunktion zur Kontroll-, Schutz- und Friedensfunktion bis hin zu ihren identitätsstiftenden Eigenschaften

Die Beschränkungen, die Grenzen herstellen, geben uns Sicherheit, aber sie hindern uns auch daran, die Mehrdimensionalität von Grenzen wahrzunehmen und zu nutzen.

Kopfgrenzen

Car il n’y a pas de « frontière » en vérité lorsqu’un vague dynaste, installé dans un territoire qu’il exploite, plante quelques poteaux ou quelques pieux armoyés au long d’un bois ou d’un pré. Il y a frontière quand, passant telle ligne, on entre du même coup dans und monde différent, dans un système mal conciliable d’idées et de sentiments, d’émotions et d’actions.
Lucien Febvre, Le Rhin. Problèmes d’histoire et d’économie, Teil 1, Paris 1935

Lucien Febvre war ein französischer Historiker der Annales-Schule, die er gemeinsam mit Marc Bloch gründete. Die wichtigsten Neuerungen der „nouvelle histoire“ waren die Hinwendung zu Wirtschaft und Gesellschaft, die Erschließung quantifizierbaren Materials und die Orientierung an langfristigen Entwicklungen. Die deutsche Fassung entspricht nicht ganz dem französischen Original. Meine alternative Übersetzung lautet folgendermaßen: Die Grenze ist nicht wirklich da, wo irgendein Dynast, der sich in einem Gebiet breit gemacht hat, das er erobert hat, ein paar Grenzpfosten oder -pfeiler entlang eines Waldes oder einer Wiese aufstellt. Eine Grenze existiert, wenn man durch Überschreiten einer solchen Linie dabei in eine andere Welt, ein System von Ideen und Gefühlen, Emotionen und Handlungen eintaucht, mit dem man erstmal schwer klarkommt.

Die tiefgreifende Trennwirkung der Grenze entfaltet sich also besonders auf der Bewusstseinsebene und im Bereich der Identität. Die Wahrnehmung ist selektiv, gefiltert durch Erfahrungen, Kultur, Glaubenssätze und Einstellungen, Werte, Interessen und Annahmen, auf deren Grundlage wir unsere eigenen Karten oder „mental maps“ erstellen, ein erlebter Raum, ein soziales Konstrukt, das über Abgrenzung, Bewusstmachung und Erfahrungen funktioniert. Zur Schaffung einer raumbezogenen Identität werden Menschen Räume und Räume Menschen mithilfe von Normen und Regelsysteme zugeordnet. Die Nation ist eine „vorgestellte Gemeinschaft“, man kann die einzelnen Mitglieder niemals alle kennenlernen. Sie lebt innerhalb genau bestimmter, aber dennoch variabler Grenzen. Durch den aufkommenden Nationalismus im Gefolge der Bildung der Nationalstaaten hat sich die Grenze an den Rändern der Nation verdichtet. Georg Simmel beschreibt das so:

Die Grenze ist nicht eine räumliche Tatsache mit soziologischen Wirkungen, sondern eine soziologische Tatsache, die sich räumlich formt. […] Ist sie freilich erst zu einem räumlich-sinnlichen Gebilde geworden, das wir unabhängig von seinem soziologisch-praktischen Sinne in die Natur einzeichnen, so übt sie starke Rückwirkung auf das Bewusstsein von dem Verhältnis der Parteien [aus]. [So] wird [diese Linie] doch zu einer lebendigen Energie, die jene auseinanderdrängt und sie aus ihrer Einheit hinauslässt und sich wie eine physische Gewalt, die nach beiden Seiten in Repulsionen ausstrahlt, zwischen beide schiebt.
Georg Simmel, Soziologie, Berlin 1908, S.69
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Nach dem Zweiten Weltkrieg gewannen nationenübergreifende Grenzen an Bedeutung, wie der Eiserne Vorhang zwischen dem Osten und dem Westen Europas.
Globalisierung, Internet, Digitalisierung führen heute zur weiteren Aufweichung der alten, nationalen Grenzen. Die Grenzen im Kopf jedoch bleiben. Wir sprechen von „hier“ und „dort“, „uns“ und „ihnen“, dem „Eigenen“ und dem „Fremden“. Sprachgrenzen erschweren Kontakte solange, wie die Bereitschaft fehlt, eine andere Sprache zu erlernen und damit die Fähigkeiten zu einem besseren Verständnis und zu intensiverer Kommunikation zu erwerben.

Bezogen auf die Grenze sehen selbst junge engagierte Europäer diese als etwas an, das sich in unseren Köpfen formt und woraus man Kategorien formt, in denen wir denken. Wenn etwas nicht in die Kategorie passt, wissen wir, was eine Grenze ist.
sai Kollektiv (04.08.2019)

Skurrile Grenzverläufe

Um die Willkürlichkeit der Grenzziehung und auch das Chaos, das Grenzziehungen manchmal nach sich ziehen, besser zu verdeutlichen, seien hier einige Beispiele für besonders skurrile Grenzverläufe angeführt. Hier sieht man, wie kreativ die Menschen mit der Grenzziehung umgegangen sind und dass sie eine ganz andere Vorstellung von Grenze haben als Menschen, die weiter weg von Grenzen wohnen.

Baarle

Im belgisch-niederländischen Grenzraum gibt es zweiundzwanzig belgische Enklaven, die von niederländischem Gebiet umgeben sind, worin wiederum acht niederländische Enklaven eingeschlossen sind. In der Stadt Baarle gehen die Grenzen durch Läden, Wohnhäuser und Dienstzimmer. Bei der Postzustellung gibt es innerhalb ein- und derselben Stadt immer wieder Verzögerungen, je nachdem, in welchem Staat die Post zugestellt werden soll. Trotz dieser Problemlage gibt es eine bedeutende Kooperation im kulturellen Bereich, bei der Müllentsorgung und sogar bei der Polizei. Um mit dieser Sondersituation umzugehen, erfordert es einiges an Pragmatismus und Humor. Woher kommt diese besondere Situation? Im Westfälischen Frieden von 1648 wurde die Teilung des Ortes verfestigt, aber erst 1995 kartographiert und festgelegt, dass ein Mensch in dem Land wohnt, in dem sich seine Haustür befindet.

Fasaneninsel

Die unbewohnte Fasaneninsel befindet sich im französisch-spanischen Grenzraum am Fluss Bida(s)soa zwischen der Provinz Guipúzcoa im spanischen Baskenland und der französischen Region Nouvelle-Aquitaine. Dort wurde 1695 der Pyränienfrieden geschlossen. 1865 wurde Frankreich im Frieden von Bayonne die Hälfte der Insel zugesprochen. Da es immer wieder Konflikte zwischen spanischen und französischen Fischern gab, wurde die Verwaltung geteilt. Seit Ende des 19. Jahrhunderts wird die Insel von Februar bis Juli von Spanien verwaltet, von August bis Januar von Frankreich.

Von zwei Seiten gesehen: Grenzstein in Leidingen/Leiding. Foto: Alexander Dony

Leidingen/Leiding

In der deutsch-französischen Grenzregion gibt es das Dorf Leidingen/Leiding. Es gehört sowohl zur Gemeinde Wallerfangen (Landkreis Saarlouis, Saarland) als auch zur Gemeinde Heining-lès-Bouzonville (Département Moselle, Région Grand Est). 893 wurde das Dorf erstmalig erwähnt. Im Mittelalter gehörte es zu Frankreich. 1829 wurde es im Nachgang zum Zweiten Pariser Frieden dem Königreich Preußen zugesprochen und von den Dörfern Schreckling und Heining, die zur Kirchengemeinde Leiding gehörten, getrennt. Der Zusammenhalt der Bevölkerung war dennoch groß. Demonstrativ wurden auf französischer Seite, direkt an der Grenze, Häuser gebaut. Es gab auch zwei katholische Kirchen.

Den Gesetzen zum Trotz gingen die Kinder der deutsch-französischen Gemeinde dennoch bis 1943 gemeinsam in die Schule in Leidingen“. Erst 1945 wurde die Grenze verbindlich, und es gab zwei Schulen.
Tomke Lask und Gerhild Krebs. Memotransfront, http://www.memotransfront.uni-saarland.de/leidingen.shtml, 09.08.2021.

Heute wohnen 192 Menschen auf der deutschen und 28 auf der französischen Seite. Bei der Einfahrt in das Dorf fällt direkt auf, dass zwei Ortsschilder am Eingang stehen. Die Neutrale Straße/Rue de la Frontière hat eine deutsche und eine französische Seite. Man erkennt leicht die französischen und die deutschen Briefkästen. Auch die Mülltonnen kann man gut unterscheiden. Die deutsche Müllabfuhr fährt rückwärts rein, da sie nicht wenden kann; die französische fährt vorwärts rein. Der Strom kommt aus Frankreich, aber mit dem Wasser und Abwasser sei es kompliziert (Interview mit einer Anwohnerin am 05.08.2021). Es kommen auch zwei Bäckerwagen, einer aus Deutschland, einer aus Frankreich. Teilweise weiß man nicht, ob man in Deutschland oder in Frankreich ist. Auch modernste Navigationsgeräte können das nicht genau sagen. Den auf deutscher Seite in der Brennerei gebrannten Schnaps können die Inhaber aufgrund des Abfindungstrennrechts nicht einfach ihren Nachbarn auf französischer Seite verkaufen (vgl. Lück 2012, Freitag-Carteron 2021, eigene Beobachtungen).

Haskell-Opernhaus

Genau auf der Grenze zwischen Stansted (Québec, Kanada) und Derby Line (Vermont, USA) steht das Haskell-Opernhaus mit Bibliothek. Die Grenze verläuft genau d
urch den Lesesaal der Bibliothek. Die Familie Haskell, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Opernhaus gebaut hat, wollte damit die kulturellen Verbindungen der beiden Staaten stärken. Der Haupteingang ist auf der US-Seite, die meisten Bücher jedoch auf kanadischer Seite. Besucher aus Kanada müssen auf kanadischer Seite parken und können zu Fuß zum Haupteingang gehen. Am Eingang findet grundsätzlich keine Passkontrolle statt. Allerdings sollten die Besucher sich dennoch ausweisen können, da die US Border Patrol sporadisch Kontrollen durchführt (vgl. https://haskellopera.com/tours/). Die Kontrollen haben sich nach dem 11. September 2001 verschärft. Vorher konnte man sich in den beiden Städtchen noch freier bewegen (vgl. Berman 2019, Yahm 2016, Leung 2015).

Hans-Insel

Bei den Verhandlungen zwischen den Grenzen Dänemarks und Kanadas im Jahre 1973 wurde die unbewohnte und vegetationslose Hans-Insel schlicht und einfach vergessen. Seither wird wechselseitig die Flagge des jeweiligen Landes gehisst und dem „Feind“ ein landesüblicher Schnaps als „Deputat“ hinterlassen. Es handelt sich um den wohl friedlichsten „Krieg“ aller Zeiten (vgl. Baller 2017).

Vennbahnroute

Unter den ca. 250 Exklaven *** weltweit gilt die Vennbahnroute als Besonderheit. So liest man auf der Homepage der Vennbahn: „Rückschlag, Mützenich und Ruitzhof sind als ganze Ortschaften vom deutschen Territorium getrennt, in Lammersdorf und Roetgen sind es nur Teile der Ortschaften“ (https://www.vennbahn.eu/wp-content/uploads/2019/02/Vennbahn-Stories_8_Kalterherberg.pdf, 24.01.2021). Diese deutschen Exklaven sind nur über belgisches Staatsgebiet zugänglich. Der Bau der Vennbahn machte die Grenze wesentlich unübersichtlicher als vorher. Am 15. Mai 1882 genehmigte Kaiser Wilhelm I. den Bau der Vennbahn von Prüm über Monschau nach Aachen-Rothe-Erde durch die Preußische Staatsbahn mitsamt den Abzweigungen nach Malmedy, Eupen und Stolberg. Die Vennbahn erlangte wirtschaftliche Bedeutung sowohl im Rahmen der Kohle- und Eisenerztransporte als auch im Rahmen der Landwirtschaft. Nach dem Ersten Weltkrieg fiel das Gebiet der Vennbahn durch den Versailler Vertrag in Teilen zu Belgien mit Ausnahme der westlich der Bahn von Deutschen bewohnten Gebiete. Dadurch mussten Zölle gezahlt werden, die den Warenaustausch erschwerten. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Vennbahn durch die Nationalsozialisten zerstört und deutsche Orte entlang der Route von amerikanischen Truppen erobert. Bis heute bleibt der Grenzverlauf so wie er ist. Zuletzt sorgte er 2008 für Irritationen. Man verzichtete jedoch auf Souveränitätsansprüche (vgl. Kirschgens/Teichmann 2019, GA053, Kölnische Rundschau 2008, Die Welt 2008).

Freistaat „Flaschenhals“

Schlicht und einfach vergessen wurde ein kleines Landstück am Rhein von den Alliierten, sodass am 10.01.1919 der Freistaat „Flaschenhals“ entstand. Es war 10 Kilometer breit und 30 Kilometer lang. Im Oktober 1918 zog der Oberbefehlshaber der Armee der Alliierten, Ferdinand Foch, einen rechtsrheinischen Halbkreis um die wichtigen Städte Köln, Koblenz und Mainz. Die linksrheinische Besetzung und jene rechtsrheinischen Brückenköpfe sollen nach der deutschen Niederlage im Krieg eine Wiederaufrüstung verhindern. Ein kleiner Streifen wurde dabei vergessen, da sich der Oberbefehlshaber Foch nicht um Kleinkram, sondern um die große Weltpolitik kümmern wollte. Am 03.01.1919 wurde die Selbstverwaltung des Gebietes durch das Oberpräsidium Kassel genehmigt. 17.000 Menschen lebten damals in diesem Gebiet, das faktisch zu Preußen gehörte, aber durch die Alliierten abgeriegelt war. Es war nur über Waldwege oder, auf kürzerem Wege, über den Rhein zugänglich. Die Bevölkerung wurde neben der Notversorgung durch Limburg auch über Schwarzhandel und Schmuggel versorgt, der durch Frankreich kontrolliert wurde. 1919 ließ der Bürgermeister eigenes Geld für den Freistaat drucken, das nur in den Gemeinden des Gebietes galt. Frankreich hätte den Kleinstaat gerne aufgegeben, was die Amerikaner nicht wollten. Die Kontakte zwischen den Besatzungsmächten waren selten und meist angespannt. Da spielte die Lage der Menschen in dem Gebiet keine Rolle.

Hôtel Arbez

In Frankreich essen und in der Schweiz schlafen? Das ist möglich im Hôtel Arbez Franco-Suisse in La Cure. 1862 wurden Teile des Dorfes La Cure, das einst französisch war, der Schweiz zugesprochen. Seitdem verläuft die Landesgrenze durch Speisesaal, Küche, Flur und Zimmer. „Und selbst in der Honeymoon-Suite erhält das Wort «Grenzverkehr» eine ganz neue Dimension“ (https://www.blaulicht-iv.ch/magazin/fachartikel/65-blaulicht-ausgabe-5-6-2019/263-hotel-arbez, 24.01.2021). Das Hotel wurde von deutschen Besatzungssoldaten als Kantine benutzt. Sie durften aber nicht die Treppe hochgehen, da diese in der Schweiz endete. Das Hotel konnte also auch genutzt werden, um Menschen zur Flucht zu verhelfen (vgl. Wischnewski 2012).

Saint Gingolph

Ein weiteres interessantes Dorf an der französisch-schweizerischen Grenze ist Saint Gingolph (Département Haute Savoie bzw. Kanton Wallis). Da Geschäfte teilweise nur auf einer Seite der Grenze zu finden sind, bekamen die Dorfbewohner zu Beginn der Corona-Pandemie die Genehmigung, über die Grenze in den anderen Ortsteil einkaufen zu gehen (vgl. Sourd 2020). Ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl gehört zur Identität des Dorfs. Im Sommer 1944 nach Landung der Alliierten in der Normandie und dem schrittweisen Rückzug der Deutschen holen die französischen Widerstandskämpfer der FTP (franc-tireurs et partisans) zum Gegenschlag aus. Der deutsche Grenzposten wird angegriffen. Damals wurde die Grenze, die der Wildbach La Morge bildet, von deutschen Grenzwächtern bewacht. Ein Soldat und eine Frau werden an der Grenze erschossen. Weiter geht es auf der Route Nationale, wo zwischen Deutschen und Franzosen eine heftige Schießerei mit weiteren Toten stattfindet. Die Widerstandskämpfer ziehen sich zurück, aber im Dorf bricht Panik aus. Als am nächsten Tag eine SS-Division eintrifft, wird versucht, durch Brände das Dorf dem Erdboden gleich zu machen. Als sich das Feuer der Kirche nähert, mischt sich die Schweiz ein, da die Kirche zu Teilen auch der Schweiz gehöre. Sie fordert von den Deutschen ein Ende, sonst greife die Schweizer Armee ein, mit Erfolg, sodass die Schweizer Feuerwehr auch auf französischem Boden das Feuer löschen kann (vgl. Maye 2010, Büchi 2014).

Hospital de Cerdanya

In Puigcerdà (Proivinz Girona, Autonomá Katalonien, Spanien) liegt das Hospital de Cerdanya / Hôpital de Cerdagne, ein Krankenhaus, in das auch französische Patienten eingeliefert werden können, die zu weit weg von französischen Krankenhäusern wohnen. Betrieben wird das öffentliche Hospital de la Cerdanya gemeinsam vom Departament de Salud de la Generalitat de Catalunya und der Agence Régional de Santé der Région Languedoc-Roussillon. Im Rahmen eines Europäischen Verbunds für Territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) wird die Behandlung von Patienten über das französische zentralistische Kassensystem sowie über das katalanische dezentrale System abgerechnet. Ziel ist es, dass sich die Gesundheitssysteme der beiden Länder annähern. Interessanterweise werden zwar mehr katalanische Patienten behandelt als französische. Beim Personal zeigt sich ein anderer Trend: es arbeiten mehr französische Angestellte im Krankenhaus als katalanische. Es gibt eine eigene Übersetzungsabteilung, die wichtige Dokumente ins Katalanische, Französische und Spanische übersetzt (vgl. García Jaen 2020, Constantini 2020, France Bleu 2017).

Tornio

Auf dem Golfplatz Tornio fliegt der Ball aufgrund der verschiedenen Zeitzonen eine Stunde. Das ist möglich, da sich die Städte Tornio (Finnland) und Haparanda (Schweden) den Golfplatz teilen. 11 Löcher liegen in Schweden und 7 in Finnland (vgl. https://torniogolf.fi/course/?lang=en, 30.01.2021)

Grenzräume und Grenzregionen in Europa – auf der Suche nach einer postnationalen Identität

Grenzräume sind Räume des Übergangs und des Dialogs. Es sind Orte der Interaktion und des Kontakts, der Mischung und Überschneidung sowie der Gestaltung von Neuem.

In Europa sind die Grenzregionen ein utopisches Element der Hoffnung auf ein friedliches Europa nach dem Zweiten Weltkrieg. Durch die europäische Integration hat sich das Verhältnis von Zentrum und Peripherie verändert, da die Grenzregionen zwar am Rande von Nationalstaaten liegen, aber eine zentrale Rolle im europäischen Kontext einnehmen. Sie waren schon immer Räume des Widerstands gegenüber den hegemonialen Zentren der Nationalstaaten und auch Orte der Suche nach alternativen Identitätskonstruktionen (vgl. Sonntag 2012: 44ff.).

Durch das Schengener Abkommen wurden die Territorialgrenzen aufgelöst, aber die Systemgrenzen beibehalten. Unsichtbare Barrieren bestehen weiter, und es herrscht eine geringe bis mittlere Durchlässigkeit (vgl. Siebenhaar 2018: 14). Mit dem Wegfall der Grenzkontrollen fallen zwar Grenzen weg, es entstehen aber neue oder die bestehenden werden besser sichtbar:

Als Barrieren erscheinen nun nicht mehr Schlagbäume und Grenzpfähle, sondern sie zeigen sich im beschränkten Zugang zu politischen Einflusszonen, (unterschiedlichen) nationalen Bildungssystemen und internationalen Finanzierungs- und Dienstleistungszentren, zu europäischen Logistik- und Kommunikationsnetzen (Zentralität), sowie im Umgang mit nationalen Wirtschaftsmentalitäten und interkulturellen Sprachkompetenzen.
Peter Schmitt-Egner, Handbuch zur Europäischen Regionalismusforschung.2005, S.85

Da das Rheinland zwischen Deutschland und Frankreich hin- und hergerissen wurde, konnte sich hier kein richtiges Zugehörigkeitsgefühl zu einem der beiden Länder herausbilden.Das gilt auch für das Saarland. Als das Saargebiet von 1920 – bis 1935 unter Völkerbundmandat stand, war die Grenze zu Deutschland in den Köpfen der Bevölkerung nicht wirklich vorhanden. Die Grenze zu Frankreich wurde jedoch bewusst und unbewusst aufrechterhalten.

Die Globalisierung und damit die Zunahme des internationalen Handels und nicht zuletzt der Binnenmarkt haben die grenzübergreifenden Kontakte zweifelsohne intensiviert. Nicht zu vergessen ist jedoch, dass Bauern schon immer die Grenze überschritten haben und es schon immer familiäre und religiöse Verbindungen über die Grenze hinweg gab. Die ersten sog. „Grenzgänger“ arbeiteten im 19. Jahrhundert in den Kohlegruben und Eisenhütten (Schlesier 2007: 139ff.).

Die deutsch-französische Staatsgrenze stimmte nie mit der Sprachgrenze überein. Deutsch bzw. Lothringisch war und ist im Alltag der Lothringer fest verankert, obwohl Französisch die Amtssprache ist. Im Saarländischen finden sich viele Begriffe aus dem Französischen, die teilweise außerhalb des Saarlandes nicht verstanden werden oder nicht gebräuchlich sind.

Fazit

Es ist ein urmenschliches Bedürfnis, seine Umwelt zu kennen. Die in unserem Gedächtnis verfügbare, mentale Repräsentation örtlicher Gegebenheiten bezeichnet man als „mental maps“ oder kognitive Karten, die, analog zur menschlichen Wahrnehmung, selektiv, vereinfacht, verzerrt, subjektiv und situationsabhängig angelegt sind. In unserer Region spielt die Grenze  im Alltag eine zentrale Rolle.
Der Supergau in Tschernobyl führte uns 1986 vor Augen, dass Katastrophen nicht an der Grenze halt machen. Auch die Corona-Pandemie hat dies deutlich gezeigt. Im Jahr des 25. Jubiläums des Schengener Abkommens wurden aufgrund der Pandemie innereuropäische Grenzen gesperrt. Nur wenige Grenzübergänge blieben offen, rigide Kontrollen wurden durchgeführt, der „starke Nationalstaat“ war gefordert, der zwar in Abstimmung, aber dennoch regulierend und reglementierend Leitplanken vorgibt. Damit wurde die europäische Idee grundlegend in Frage gestellt – wie schon zuvor in der Bekämpfung des internationalen Terrorismus oder in der Migrationskrise.
Es entstand ein falsches Gefühl von Sicherheit und Schutz und der Macht einzelner Staaten, das die Legitimation der EU schwächte. Erneut verstärkten sich die Konflikte zwischen Grenzbefürworten und Grenzgegnern. Beiden geht es um eine Instrumentalisierung der Grenze, das Wohlergehen der eigenen Gruppe in der Gesellschaft. Durch die mangelnde Koordination der Nationalregierungen wurden die Grenzgänger zu den ersten Opfern des Virus. Grenzüberschreitende Einrichtungen haben vielfach versucht, dem entgegenzuwirken. Die Grenzsperrungen zeigten den hohen Grad an Verflechtung von Grenzregionen. Sehr deutlich wurde das im medizinischen Bereich. Zwei Beispiele:  ca. 70% der Angestellten im luxemburgischen medizinischen Sektor leben in Frankreich. Auch im saarländischen Klinikum Saarbrücken bekam man die Grenzsperrungen zu spüren, da auch hier eine Vielzahl des Personals im Umland, das heißt in Frankreich, lebt und Umwege und Verzögerungen beim täglichen Arbeitsweg in Kauf nehmen musste.

Das von Hartmut Fey aus Lauterbach/Saar über die Grenze von Carling/Moselle geangelte Baguette zeugt von der grenzübergreifenden Lebenswirklichkeit. Man kann sich die ganze Episode im Internet anschauen: https://www.dailymotion.com/video/x7te9fo, 22.11.2021.

Die Corona-Pandemie war ein bitterer Rückschlag für die Utopie des grenzenlosen Europas. Sie schuf neben den Staatsgrenzen neue Grenzen, indem sie definierte, wer systemrelevant, wer vulnerabel ist, und welche Gebiete Risikogebiete sind. Grenzen wurden in ihrer symbolischen Funktion bestärkt, um die öffentliche Meinung zu bedienen, weniger, um die Ausbreitung des Virus zu bekämpfen. Ein neues Feindbild entstand, das der „Anderen“ aus dem Risikogebiet „von drüben“, die „uns“ anstecken könnten. Wie wenig bekannt der exakte Grenzverlauf ist – und wie unwichtig er normalerweise für den Alltag ist -, zeigte sich auch darin, dass die Grenzsperrung am Grenzübergang Gersweiler-Schoeneck vom Landesamt für Straßenbau des Saarlandes zu weit im französischen Hoheitsgebiet errichtet wurde.

Grenzen verlaufen in den seltensten Fällen linear. Sie waren oft Kontaktzonen und wurden erst im Spätmittelalter forciert, im Rahmen der Bildung der Nationalstaaten, klarer konstituiert. Die kognitive Vorstellung weicht oft von der Realität ab und der genaue Grenzverlauf ist meist nicht bekannt. Das ging soweit, dass manche Gebiete einfach vergessen oder als nicht wichtig erachtet wurden oder nationale Interessen den Grenzverlauf so stark beeinflusst haben, dass die Verwaltung der Gebiete schwierig wurde. Von interessanten historischen Gründen über hoheitsstaatliche Zeremonien und lustige Gegebenheiten wird hier schnell deutlich, dass Grenzen gar nicht so klar und eindeutig sind, wie man vielleicht meint. Die innereuropäischen Grenzen waren in der Geschichte oft umkämpft. Nach Abschaffung der Territorialgrenzen sind die Systemgrenzen (administrativ, fiskalisch, juristisch) geblieben. Sprach- und Kulturgrenzen können keinesfalls linear festgemacht werden, da es sich eher um Übergangszonen als um Grenzen handelt.

Die Lebensart hat sich über Jahrhunderte gegenseitig beeinflusst.

Alexander Dony, Saarbrücken

Saarbrücken, Pont sur la Sarre…. Fußgängerbrücke am 22.01.2022, Foto: Alexander Dony

Alexander Dony
hat 2009 seine Magisterarbeit über Europäische Identität in Grenzregionen an Beispiel der Großregion SaarLorLux im Fachbereich Kulturwissenschaft und Interkulturelle Kommunikation  vorgelegt. Hier findet sich eine ausführliche Analyse von Identitätskonzepten und deren Betrachtung im Hinblick auf die Großregion. Neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit (früher in Frankreich, jetzt wieder in Deutschland) interessiert er sich auch weiterhin für die Großregion und fotografiert sehr gerne. Auf dem Blog finden sich weitere Beiträge.

Anmerkungen

*Als Grenzgänger gilt in der EU „jeder Arbeitnehmer oder Selbständige, der seine Berufstätigkeit im Gebiet eines Mitgliedsstaats ausübt und im Gebiet eines anderen Mitgliedsstaats wohnt, in das er in der Regel täglich, mindestens aber einmal wöchentlich zurückkehrt“ (VO (EWG) Nr. 1408/71, Titel I, Art. 1b).

**Der World HipHop von Zweierpasch überschreitet Grenzen. Die Band besteht aus einer fünfköpfigen Musikgruppe und den Zwillingen Felix und Till Neumann, beide 1983 in Heilbronn geboren. Sie leben und wirken am Oberrhein, also in einem deutsch-französischen Grenzgebiet.

*** Als Exklave bezeichnet man ein „Gebietsteil eines Staates, das von einem anderen Staat völlig umschlossen oder aufgrund natürlicher Gegebenheiten nur über das Territorium des anderen Staates erreichbar ist“ (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17472/exklave, 24.01.2021). Das Gegenteil ist die Enklave, ein „Gebietsteil eines anderen Staates, das vom eigenen Staat völlig umschlossen ist oder aufgrund natürlicher Gegebenheiten nur über das eigene Territorium erreicht werden kann“ (https://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/politiklexikon/17402/enklave, 24.01.2021).

Quellen

Albes, Jens (09.01.2019): „Wie der Freistaat Flaschenhals entstand“ in: Saarbrücker Zeitung, https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/blickzumnachbarn/rheinland-pfalz/wie-vor-100-jahren-der-freistaat-flaschenhals-entstand_aid-35554343, 31.01.2021.

Anderson, Benedict (20052): Die Erfindung der Nation. Zur Karriere eines erfolgreichen Konzepts. Frankfurt am Main.

Baller, Susanne (09.03.2017): „Streit um die Hans-Insel. Der lustigste Krieg aller Zeiten wird in der Arktis ausgetragen“ in: stern, https://www.stern.de/reise/fernreisen/streit-um-hans-insel–der-lustigste-krieg-aller-zeiten-wird-in-der-arktis-ausgetragen-7361772.html, 15.10.2020.

Beaupré, Nicolas (2007): „(Wieder-)Herstellen, löschen, verschieben: Grenzen in den Köpfen. Das Saarland zwischen Krieg und Volksabstimmung in den ersten Jahren der «Besatzungszeit»“ in: François, Etienne/Seifarth, Jörg/Struck, Bernhard (Hrsg.): Die Grenze als Raum, Erfahrung und Konstruktion. Deutschland, Frankreich und Polen vom 17. bis zum 20. Jahrhundert, Frankfurt am Main.

Berman, Taylor (07.04.2019): „The U.S.-Canada Border Runs Directly Through This Library“ in: Mental Floss, https://www.mentalfloss.com/article/76889/us-canada-border-runs-directly-through-library, 24.01.2021.

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