Saarlänner, déi ee gär muss hunn : Des Sarrois très aimables : Liebenswerte Saarländer

Courrier à la rédaction – Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, édition du 5 juin 2022

Conc. : POLITIQUE « Un pays grand comme une marée noire » signé Oliver Georgi (29 mai)

La Sarre mérite mieux que des phrases telles que « Venir en Sarre, il faut vraiment le vouloir, on ne la traverse pas en transit au hasard » ou bien : « On ne le fait que si on ne peut vraiment pas l’éviter ». La Sarre, comme un grand nombre de ses habitants, sont très aimables et tout simplement indispensables pour cette région transfrontalière européenne unique formée par la Sarre, la Lorraine, le Luxembourg, la Rhénanie-Palatinat et la Wallonie.

C’est ici que s’est écrit et que s’écrit toujours une partie de l’histoire européenne, même si on peut en avoir une perception tout autre à Francfort.

L’Europe commence à la base, au niveau local, et c’est là, justement, que les Sarrois et les Luxembourgeois peuvent apporter une pierre importante à l’édifice.

 

Dr Claude Gengler, Bereldange (Luxembourg)

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Reich der Mitte : Die Großregion/Grande Région rund um Luxemburg und Saarbrücken, Grafik: Thomas Ultes, 2008

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Saarlänner, déi ee gär muss hunn

Enttäuscht hat mich der mit vielen Klischees gespickte Beitrag von Oliver Georgi, dem Namensvetter des früheren saarländischen Wirtschaftsministers Hanspeter Georgi, mit einem Artikel zum Saarland:

Ein Land, so groß wie ein Ölteppich” (29. Mai).

Für mich ist der Text so seicht wie das Wattenmeer an der schleswig-holsteinischen Nordseeküste bei Ebbe.

Das Saarland verdient mehr als Sätze wie „Ins Saarland muss man wollen, zufällig, auf der Durchreise, kommt man nicht hin” oder:
Das nimmt man nur auf sich, wenn es unbedingt sein muss”.

Das Saarland und viele seiner Menschen sind äußerst liebenswert und aus der einzigartigen europäischen grenzübergreifenden Großregion Saarland-Lothringen-Luxemburg-Rheinland-Pfalz-Wallonien nicht wegzudenken, auch wenn die große Politik leider viel zu wenig damit anfängt.

Hier wurde und wird europäische Geschichte geschrieben, auch wenn man das in Frankfurt ein bisschen anders sieht.
Europa beginnt im Kleinen, und da können sowohl die Saarländer als auch die Luxemburger ein gewichtiges Stück mitreden.

Hier, als persönliche Hommage ans Saarland, ein kleiner Text, den ich für das einzigartige Buch „Im Reich der Mitte²” verfasst habe:

Warum ich das Saarland mag:
Weil der Satz „Hätt ich e Garaasch…” so schön klingt. (Für alle Nicht-Insider: Das sagt ein echter Saarländer wenn er morgens die Frontscheibe seines Autos vom Eis befreien muss.)
Weil das Saarland einige meiner Landsleute – „Wohlstandsflüchtlinge” mal umgekehrt – aufnimmt, hauptsächlich im Raum Perl-Nennig.
Weil es dort so total anders ist wie in Luxemburg… und gleichzeitig so ähnlich!

Claude Gengler,
Luxemburger, SaarLorLuxer, langjähriger Mitstreiter in Sachen „Großregion”.

Leserbrief in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (FASZ) vom 5. Juni 2022, mit ein paar zusätzlichen Zeilen…